… und Nichts als die Wahrheit!
„Fakt“, so nennt sich eine Fernsehsendung. „Fakten, Fakten, Fakten!“, so sagt es auch manchmal Professor Börne im Münster-Tatort. Es geht um „die Wahrheit und nichts als die Wahrheit.“
Wahrscheinlich gab es schon sehr früh den Vorwurf gegen die Christen: das habt ihr euch doch nur alles ausgedacht. Euren Jesus mag es ja vielleicht gegeben haben, aber all das, was ihr da von ihm erzählt, ist wohl kaum mehr als fromme Geschichtenerzählerei.
„Fakt“, so nennt sich eine Fernsehsendung. „Fakten, Fakten, Fakten!“, so sagt es auch manchmal Professor Börne im Münster-Tatort. Es geht um „die Wahrheit und nichts als die Wahrheit.“
Wahrscheinlich gab es schon sehr früh den Vorwurf gegen die Christen: das habt ihr euch doch nur alles ausgedacht. Euren Jesus mag es ja vielleicht gegeben haben, aber all das, was ihr da von ihm erzählt, ist wohl kaum mehr als fromme Geschichtenerzählerei.
„Ich glaube nicht an Gott“, sagt ein Konfirmand, als wir darüber reden, wie sie sich Gott vorstellen. „Den haben sich die Menschen ausgedacht, weil sie einen brauchen, der stärker ist als sie selbst. Gott muss man mir erst einmal beweisen!“
Wie gut, dass das so ausgesprochen werden kann! Ich weiß noch, als ich als Jugendlicher eine christliche Jugendgruppe verließ, weil dort inzwischen militant vertreten wurde, in der Bibel stünden nichts anderes als Fakten, Fakten, Fakten!
Die Bibelpassage, die heute als Predigttext vorgeschlagen ist, setzt sich mit solchen Vorwürfen auseinander. Da heißt es:
Wie gut, dass das so ausgesprochen werden kann! Ich weiß noch, als ich als Jugendlicher eine christliche Jugendgruppe verließ, weil dort inzwischen militant vertreten wurde, in der Bibel stünden nichts anderes als Fakten, Fakten, Fakten!
Die Bibelpassage, die heute als Predigttext vorgeschlagen ist, setzt sich mit solchen Vorwürfen auseinander. Da heißt es:
„Wir sind nicht ausgeklügelten Fabeln gefolgt, als wir euch von der Kraft und dem Kommen von Jesus Christus erzählt haben, denn wir haben seine Herrlichkeit selbst gesehen.“
So schreibt jemand im 2. Petrusbrief. Es ist nicht Petrus selbst, wohl aber jemand, der sich dem Petrus sehr verbunden fühlte. Petrus war immerhin Augenzeuge. Er ist Jesus selbst begegnet und ist dann ja wohl nicht irgendwelchen Hirngespinsten gefolgt!
„Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit“. Ja es gibt sie in der Mathematik, in Formeln der Physik, aber wie ist es darüber hinaus? Gibt es sie, die Wahrheit, unabhängig von menschlicher Wahrnehmung und Interpretation?
Es gibt sehr wohl persönliche Wahrheiten, wie schräg und merkwürdig sie auch manchmal sein mögen. Wir können unsere persönlichen Überzeugungen für wahr halten, aber Menschen mit anderen Erfahrungen können zu ganz anderen Schlüssen kommen. Wir wissen auch, dass wir unseren Sinnen nicht immer trauen können und wie sehr wir manipulierbar sind. Die klare Trennung zwischen richtig und falsch, zwischen Wahrheit und Irrtum ist nicht wirklich vorhanden. Deshalb brauchen wir den Austausch unserer Meinungen, die Diskussion und die Streitkultur.
Ach ja, wie also halten wir es mit unserer Bibel? Wie halten wir es mit unserem Glauben oder mit unseren Glaubensversuchen? Ich kann meine Bibel noch so sehr wissenschaftlich hinterfragen und feststellen, dass dieses wunderbare Buch viel weniger Fakten im historischen Sinn enthält, als mir lieb ist. Trotzdem ist mir meine Bibel als Glaubensbuch durch das Hinterfragen noch viel mehr ans Herz gewachsen, als wenn ich hätte krampfhaft versuchen müssen, an ihr als ein im faktischen Sinn nicht hinterfragbares Buch festzuhalten.
Als Menschen noch mehr Zeit füreinander hatten und Fragen stellten, die ihnen auf der Seele brannten, wurden sie in der Regel nicht mit einer knappen, sachlichen Antwort abgespeist. Man verpackte die Antwort in eine anschauliche Geschichte. Die Geschichte war vielleicht mehr oder weniger frei erfunden, trotzdem transportierte sie auf sehr nachhaltige Weise die Antwort. Ich bin mir sicher, all die Geschichten der Bibel enthalten so manchen historischen Kern und den Geist Jesu allemal und ich staune, wie viel Wahres ich in unserer Bibel entdecken kann.
Amen
Amen
Bitte melde Dich an, um einen Kommentar zu schreiben...