Bronze-Plastik auf dem Altar

Quelle: Helwig Behrends
Die Bronze-Plastik wurde 1989/90 von Prof. Karl-Henning Seemann (* 13.03.1934 in Wismar; † 14.01.2023 in Löchgau) angefertigt und Karfreitag, d. 13.04.1990 eingeweiht.

Die Buntglasfenster stammen von Maler und Bildhauer Helge Michael Breig (* 28.12.1930 in Naumburg (Saale); † 14. 12.2020 in Hannover) und wurden vom Bastelkreis unter Frau Engler gestiftet, Einweihung 10.04.1988.
Quelle: Helwig Behrends
Oben in der kleinen Kreuzigungsgruppe sieht man Christus mit der Dornenkrone am Kreuz, rechts den zugewandten Schächer und links den abgewandten, formlosen Schächer. Ein Soldat schiebt Jesus seine Lanze in die Seite, um festzustellen, ob er gestorben ist.
 
Darunter auf der linken Seite steht Christus vor Pontius Pilatus. Christus zu erkennen an der Dornenkrone, gefesselt, umgeben von Soldaten mit Stangen. Pilatus wäscht seine Hände in Unschuld, in einem Waschbecken. Unterhalb dieser Szene trägt Christus sein Kreuz rauf nach Golgatha, er wird angetrieben und gezogen.
Das Gegenstück dazu ist auf der rechten Seite Martin Luther - zu erkennen am Gelehrtenrock - auch wieder vor der weltlichen Macht, dem Kaiser: „Hier stehe ich. Ich kann nicht anders. Gott helfe mir. Amen.“
 
Christus trägt sein Kreuz, nimmt es auf sich und tritt mit seinem Leben für die Veränderung ein. Während Martin Luther - und das ist sehr kritisch gemacht - auf dem Rücken der Bauern seine Reformation durchsetzt. Unterhalb von Luther und dem Kaiser sieht man Szenen aus den Bauernkriegen, wo die weltliche Macht die anderen totknüppelt und absticht. Unter allem ist Golgatha mit den Schädelköpfen.
 
Christus wird Martin Luther gegenübergestellt. Die linke Seite der Bronze-Plastik ist die Christusseite und die rechte Seite die Martin-Luther-Seite. Sie sind vergleichbar, aber nicht kompatibel. Friedhelm Siegemund (Pastor der Martin-Luther-Gemeinde von 1985 – 2018) hat lange mit Prof. Seemann darum gestritten: „Da ist wenig Kreuz, das ist ja eher ein Kreis.“ Seemann hat geantwortet: „Das – ist – ein – Kreuz!“ und dabei mit seiner Hand ein Kreuzzeichen über der Bronze-Plastik geschlagen. 
 
Bevor dieses Kreuz aufgestellt wurde, war hinter dem Altar ein weißes Fenster, wie auch an den Wänden. Der Bastelkreiskreis der Martin-Luther-Gemeinde hat die Buntglasfenster gespendet. Prof. Seemann hat die Höhe des Kreuzes so angepasst, dass der Gekreuzigte sich genau vor dem gelben Feld des einen Glasfensters befindet. Durch die Kreuzigung scheint schon die Auferstehung hindurch.
 
Friedhelm Siegemund / Helwig Behrends
Quelle: MLG
Altar ohne Buntglasfenster und mit Holzkreuz
Quelle: Helwig Behrends
Die ehemalige Martin-Luther-Kirche mit der Kreuzigungsgruppe von Prof. Karl-Henning Seemann 1973 - 1985
Quelle: MLG
Kreuzigungsgruppe von Prof. Karl-Henning Seemann (Aufstellung Weihnachten 1973)