Sonntag Estomihi - 14.02.2021
Ich war nie ein Fan vom Valentinstag.
Ich war nie ein Fan vom Valentinstag.
Unter amerikanischen Jugendlichen habe ich es erlebt, wie man miteinander wetteiferte, wer wohl die meisten Valentinskarten bekommen hat, wer also der Beliebteste ist. Mit all dem Kommerz und Kitsch zum Valentinstag kann ich auch nicht viel anfangen. Nein, er ist auch kein Tag, der ausschließlich für Verliebte da ist.
Doch in diesen Zeiten entdecke ich den Valentinstag neu. An ihm können wir uns erinnern lassen, wie wichtig menschliche Beziehungen sind.
Doch in diesen Zeiten entdecke ich den Valentinstag neu. An ihm können wir uns erinnern lassen, wie wichtig menschliche Beziehungen sind.
Neben der Familie zählt für viele Menschen die Beziehung zu ihren Freundinnen und Freunden zu den wichtigsten Dingen im Leben. Wir können also diesen Tag zum Anlass nehmen, an sie zu denken. Vielleicht fallen uns Freundinnen und Freunde ein, die uns in bestimmten Lebensphasen wichtig waren. Haben wir zu ihnen noch Kontakt? Freunde sind ein Geschenk - und auch eine Verantwortung. Vielleicht fallen uns Menschen ein, die gerade unsere Freundschaft benötigen. Was ist es eigentlich, das uns miteinander verbindet? Paulus formuliert in einem lyrischen Text wie wichtig die Liebe ist:
Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle.
Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, so dass ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts.
Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib verbrennen, und hätte die Liebe nicht, so wäre mir's nichts nütze.
Die Liebe ist langmütig und freundlich,
die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen,
sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig,
sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern,
sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit;
sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.
Die Liebe hört niemals auf.
Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.
Erster Korintherbrief 13, 1-7, 13
Das Hohelied der Liebe steht im ersten Korintherbrief. In diesem Brief erfahren wir von vielen Konflikten, Meinungsverschiedenheiten, Fraktionsbildungen in der Gemeinde von Korinth. Wir hören von sozialen Verwerfungen und Streitigkeiten über den Glauben.
Kaum zu glauben, was Paulus da mitten hinein in den Streit schreibt. Kurz vorher betonte er, dass die Unterschiedlichkeit der Menschen von größter Wichtigkeit ist in einer Gemeinschaft. Er betrachtet die Dynamik menschlicher Beziehungen von einer anderen Warte aus. Nicht der Streit selbst, nicht die unterschiedlichen Wahrnehmungen, nicht die Unterschiede zwischen den verschiedenen Persönlichkeiten sind das Problem – sie sind ohnehin das Normalste in der Welt. Was ihnen fehlt, ist der liebevolle Blick aufs Ganze. Die Liebe, sagt er, ist es, die Unterschiede miteinander versöhnt, ohne sie aufzulösen.
Zugegeben, was Paulus hier über die Liebe schreibt ist ein unerreichbares Idealbild. Die Maßstäbe, die er hier an die Liebe setzt, sind übermenschlich. Manchmal aber müssen wir Ansprüche hoch ansetzen und Paulus denkt einfach erst einmal „groß“! Aber er weiß auch darum, dass unsere Fähigkeit zu lieben ihre Grenzen hat.
So ist hier also zuerst wohl die Liebe Gottes zu uns und zu seiner Schöpfung beschrieben. So liebt Gott, ohne Wenn und Aber!
Trotzdem bleibt diese Liebe auch ein Maßstab für unser Leben. Wir sollen es immer wieder ausprobieren mit dem liebevollen Blick aufeinander. Die Liebe muss etwas Trotziges haben in einer Welt, in der oft genug der Gemeinsinn hinter egoistischem Anspruchsdenken zu verschwinden droht. Eine Gesellschaft, in der sich viele nur noch in abgeschotteten Blasen bewegen, wo alle einer Meinung sind und echte Gespräche zwischen verschiedenen Auffassungen gar nicht mehr stattfinden, verkümmert und erkaltet. Da braucht es die Liebe als ein trotziges Ding!
Wie wichtig sie ist? Stellen Sie sich einmal vor, alle Menschen wären immer pflicht- und verantwortungsbewusst, gerecht, klug, freundlich, ordnungsliebend, voller Stolz auf das Erreichte; sie hätten viel Besitz und wären dazu noch voller Glauben!
Klingt gut? Nein, das ist zu wenig, weil da was Entscheidendes fehlt, denn …
„Pflicht ohne Liebe macht verdrießlich
Verantwortung ohne Liebe macht rücksichtslos
Gerechtigkeit ohne Liebe macht hart
Klugheit ohne Liebe macht gerissen
Freundlichkeit ohne Liebe macht heuchlerisch
Ordnung ohne Liebe macht kleinlich
Ehre ohne Liebe macht hochmütig
Besitz ohne Liebe macht geizig
Glaube ohne Liebe macht fanatisch
ein Leben ohne Liebe ist sinnlos
ein Leben in Liebe ist Glück und Freude.“
(Ulrich Heidenreich)
Es ist so: ohne die Liebe bleibt nicht viel und ohne sie lassen sich keine Herzen gewinnen.
Ich wünsche Ihnen und Euch einen gesegneten Valentinstag und bleiben wir miteinander behütet. Amen
Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, so dass ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts.
Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib verbrennen, und hätte die Liebe nicht, so wäre mir's nichts nütze.
Die Liebe ist langmütig und freundlich,
die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen,
sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig,
sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern,
sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit;
sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.
Die Liebe hört niemals auf.
Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.
Erster Korintherbrief 13, 1-7, 13
Das Hohelied der Liebe steht im ersten Korintherbrief. In diesem Brief erfahren wir von vielen Konflikten, Meinungsverschiedenheiten, Fraktionsbildungen in der Gemeinde von Korinth. Wir hören von sozialen Verwerfungen und Streitigkeiten über den Glauben.
Kaum zu glauben, was Paulus da mitten hinein in den Streit schreibt. Kurz vorher betonte er, dass die Unterschiedlichkeit der Menschen von größter Wichtigkeit ist in einer Gemeinschaft. Er betrachtet die Dynamik menschlicher Beziehungen von einer anderen Warte aus. Nicht der Streit selbst, nicht die unterschiedlichen Wahrnehmungen, nicht die Unterschiede zwischen den verschiedenen Persönlichkeiten sind das Problem – sie sind ohnehin das Normalste in der Welt. Was ihnen fehlt, ist der liebevolle Blick aufs Ganze. Die Liebe, sagt er, ist es, die Unterschiede miteinander versöhnt, ohne sie aufzulösen.
Zugegeben, was Paulus hier über die Liebe schreibt ist ein unerreichbares Idealbild. Die Maßstäbe, die er hier an die Liebe setzt, sind übermenschlich. Manchmal aber müssen wir Ansprüche hoch ansetzen und Paulus denkt einfach erst einmal „groß“! Aber er weiß auch darum, dass unsere Fähigkeit zu lieben ihre Grenzen hat.
So ist hier also zuerst wohl die Liebe Gottes zu uns und zu seiner Schöpfung beschrieben. So liebt Gott, ohne Wenn und Aber!
Trotzdem bleibt diese Liebe auch ein Maßstab für unser Leben. Wir sollen es immer wieder ausprobieren mit dem liebevollen Blick aufeinander. Die Liebe muss etwas Trotziges haben in einer Welt, in der oft genug der Gemeinsinn hinter egoistischem Anspruchsdenken zu verschwinden droht. Eine Gesellschaft, in der sich viele nur noch in abgeschotteten Blasen bewegen, wo alle einer Meinung sind und echte Gespräche zwischen verschiedenen Auffassungen gar nicht mehr stattfinden, verkümmert und erkaltet. Da braucht es die Liebe als ein trotziges Ding!
Wie wichtig sie ist? Stellen Sie sich einmal vor, alle Menschen wären immer pflicht- und verantwortungsbewusst, gerecht, klug, freundlich, ordnungsliebend, voller Stolz auf das Erreichte; sie hätten viel Besitz und wären dazu noch voller Glauben!
Klingt gut? Nein, das ist zu wenig, weil da was Entscheidendes fehlt, denn …
„Pflicht ohne Liebe macht verdrießlich
Verantwortung ohne Liebe macht rücksichtslos
Gerechtigkeit ohne Liebe macht hart
Klugheit ohne Liebe macht gerissen
Freundlichkeit ohne Liebe macht heuchlerisch
Ordnung ohne Liebe macht kleinlich
Ehre ohne Liebe macht hochmütig
Besitz ohne Liebe macht geizig
Glaube ohne Liebe macht fanatisch
ein Leben ohne Liebe ist sinnlos
ein Leben in Liebe ist Glück und Freude.“
(Ulrich Heidenreich)
Es ist so: ohne die Liebe bleibt nicht viel und ohne sie lassen sich keine Herzen gewinnen.
Ich wünsche Ihnen und Euch einen gesegneten Valentinstag und bleiben wir miteinander behütet. Amen
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